DDR-Justiz und NS-Verbrechen
Verfahren Lfd.Nr.
1630
Tatkomplex: Frühe NS-Verbrechen, Verbrechen der Endphase,
Kriegsverbrechen
Angeklagte:
Malitz, Dr. Bruno Erwin Fritz Todesstrafe
Meinshausen, Dr. Hans Friedrich August Todesstrafe
Gerichtsentscheidungen:
LG/BG Bautzen 480422 Az.: 9a/14StKs15/48
OLG Dresden 480625 Az.: 21ERKs164/48
Tatland: DDR
Tatort: Berlin, Görlitz, HS KL Görlitz Biesnitzer Grund
Tatzeit: 33, 43, 4502-4503
Opfer: Zivilisten, Juden, Kriegsgefangene, Fremdarbeiter, Häftlinge
Nationalität: Deutsche, Italienische, Französische, Sowjetische
Dienststelle: NSDAP Kreisleiter Görlitz, Zivilverwaltung
Oberbürgermeister Görlitz, Zivilverwaltung Staatskommissar für das Schulwesen in
Berlin
Verfahrensgegenstand: Zwangsevakuierung der Görlitzer Bevölkerung sowie
der Insassen des KL Görlitz Biesnitzer Grund gegen Kriegsende unter
katastrophalen Bedingungen, die zahlreiche Todesfälle und Selbstmorde zur Folge
hatte. Erschiessung kranker und gehunfähiger Häftlinge des KL Görlitz Biesnitzer
Grund vor und während des Evakuierungsmarsches. Erschiessung ausländischer
Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener durch den Görlitzer Volkssturm
(Werksvolkssturm Wumag). Anordnung der Erschiessung des Leiters des
Wirtschaftsamtes Breslau auf Weisung des Gauleiters Hanke. Einleitung eines
Standsgerichtsverfahrens gegen den Ortsgruppenleiter von Florsdorf, der
daraufhin zum Tode verurteilt wurde. Mitwirkung an der Verfolgung eines Ehepaars
im Jahre 1943, von dem der Mann vom Volksgerichtshof zu 7 Jahren Zuchthaus, die
Frau zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Weiter Straftaten ohne
tödlichen Ausgang, darunter die Entlassung marxistischer, jüdischer und
halbjüdischer Lehrkräfte in Berlin im Jahre 1933 [siehe auch Verfahren Nr.1532]
Veröffentlicht in DDR-Justiz und NS-Verbrechen Band XI
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